24.10.2008

AMERICA THE BEAUTI-FOOL

oder: Es gibt Tage, da wünscht ich, ich wär ein Hund! Unsere amerikanischen Freunde haben ein ganz besonderes Verhältnis zu ihren vierbeinigen Familienmitgliedern. Und es braucht nicht lange, bis man zu dieser Erkenntnis kommt. Ein erstes Beispiel dafür ist die grosse Anzahl der Hundesalons. Während ich in dieser Stadt noch immer verzweifelt nach einem anständigen Friseur suche, einem, der nicht nur Haare schneiden kann, sondern auch mehr als die 3 Haarschnitte kennt, die alle tragen, die sich trauen, die lange Teenagermähne abzuschneiden, hat der Hundebesitzer oder die Hundebesitzerin die Qual der Wahl. Nun, wenn die Hundeliebe darauf beschränkt bliebe, dann könnte man die Profusion der Schönheitssalons ja eventuell noch auf die geographische Nähe zu Hollywood zurück führen, denn die rechtfertigt wirklich jede Extravaganz! Aber nein, die Liebe geht viel weiter: Der ach so aktive San Diegan kann doch seinem armen Freund nicht zumuten, seine vielen Eskapaden mit all seinen vier Beinen mitzumachen. Deshalb hat der Hundefreund hier eine grosse Auswahl an Hundewagen, die man dann beim Frühstück im Restaurant stolz neben seinem Tisch stehen hat, während man Zeitung lesend seinen halben Liter Kaffee trinkt. Da ich euch auf keinen Fall um das Vergnügen bringen möchte, das es bereitet, diese Hightechgeräte zu betrachten, hier eine kleine Auswahl: http://justpetstrollers.com/. Wie ihr seht, ist für alle was dabei, auch für die ganz besonders sportlichen unter den Hundehaltern. Und ihr wisst nun auch endlich, wo der Ausdruck Fauler Hund herkommt. Aber damit nicht genug! Die lieben Haustiere sollen natürlich auch an allen Festivitäten gebührend mitfeiern können, damit sie sich nicht etwa ausgeschlossen fühlen. Darum kann man zu jedem Anlass, und der nächste ist Halloween, das passende Kostüm finden. Wär ja schlimm, wenn die Nachbarn ihn beim Trick or Treat erkennen würden! Eine Auswahl könnt ihr hier begutachten, aber man kann sie natürlich auch beim Halloween Store kaufen, da kann der Kleine sie auch gleich anprobieren, nicht dass er wegen eines schlecht sitzenden Kostüms einen Minderwertigkeitskomplex bekommt. http://www.wiggle-n-waggle.com/servlet/the-Dog-Halloween-Costumes/Categories?gclid=CPvEx9TEwJYCFQNfFQod3Wt1wg. Denn dann ist der Hundepsychologe angesagt, der zwar nicht schwer zu finden ist (wir sind in Kalifornien, hier gehört es zum guten Ton, dass man mit seinem traumatisierten Hund -warum ist der bloss so???) zum Psychologen geht!), aber es geht halt ins Geld und man will ja nicht, dass das Tier leidet. Letztendlich könnte es noch krank werden oder gar sterben! Aber auch daran ist gedacht. In diesem Falle bietet dir der Tierarzt, eine Autopsie an, oder wenn er ihn eventuell einschläfern muss, gleich eine mehrere Monate dauernde Therapie, um über den Verlust hinwegzukommen. Ebenfalls stehen zur Verfügung: Hundebestattungen oder Verbrennungen, wobei du natürlich die Reste in einer schönen Urne überreicht bekommst. Natürlich gibt es auch Artikel in Zeitschriften, wie man mit dem Verlust seines Hundes umgeht Nach all diesen Entdeckungen frage ich mich, warum manche Leute sich über ihr "Hundeleben" beklagen! Und ob die Finanzkrise nicht vielleicht auch ihre guten Seiten hat...

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