08.04.2008

Über Demokratie und Meteoriten

Für's Wochenende war "schlechtes" Wetter angesagt. Schlechtes Wetter in California ist einer ganz besonderen Definition würdig, denn es hat nichts damit zu tun, was man in Deutschland mit diesem Ausdruck bezeichnet. Es waren also ca 17°C und Wolken angesagt und mit einer schönen steifen Meeresbrise verdirbt diese Aussicht die Freude auf die "Outdoors". Die Kinder überredeten uns zu einem Ausflug in den Zoo und da wir die Mitgliedskarte haben und dieses Vergnügen somit nichts kostet, haben wir also zugestimmt. Auf der Fahrt haben wir dann einen Anruf von unseren Freunden bekommen, die uns einluden, mit ihnen in der Torrey Pines State Reserve spazieren zu gehen. Die Aussicht auf eine andere Familie mit Kindern lies den Himmel gleich viel weniger grau erscheinen! Nach einer demokratischen Abstimmung (3:1) änderten wir die Fahrtrichtung und machten uns auf den Weg dorthin, den Tränen, Flüchen und der Frustration der unterlegenen Minderheit ausgeliefert. "Demokratie ist blöd!" mussten wir uns da vom Rücksitz anblöken lassen. Die Wartezeit auf dem Parkplatz verbrachten wir mit Ballspielen, und auf dem Weg durch die blühenden Wildblumen wurde die Sonne immer stärker und die mitgebrachten Rollkragenpullis wogen immer schwerer. Am Strand angekommen, zogen wir erstmal so viel wie möglich aus (für manche bedeutete das alles bis auf die Unterhose und die Gruppe teilte sich in zwei gleichstarke Parteien auf, von denen die eine die Tidepools inspizierte, Dämme baute und es mit den Wellen des Pazifischen Ozeans aufnahm, während die andere den Nachmittag mit etwas mehr Gelassenheit vorbei streichen ließ. Irgendwann stand mal die Frage zur Debatte, ob jemand Sonnenmilch dabei hat (eigentlich unverzichtbar hier, aber bei dem Wetterbericht...). Schließlich brachen wir alle zusamen auf, eine 100%ige Mehrheit glücklicher Gesichter bahnte sich sandverklebt den Weg zurück zum Parkplatz. Und wie wir dann zuhause unsere Gesichter nach Sonnenbränden absuchten, bemerkte Jerome zum Abschluss des Tages : "Man sollte den Meteoriten nichts glauben!"

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