06.05.2008

Abschiedsschmerz

Am Sonntag war die Aufregung ebenso gross. Dieses Mal allerdings aus einem weniger erfreulichen Anlass. Unsere lieben Nachbarn sind ausgezogen, um in ihr Heimatland Japan zurück zu kehren. Yann, der mit seinem Freund eine kurze aber tiefe Freundschaft entwickelt hatte, war abgrundtief traurig und ist es noch. Seit Wochen schon hatte er diesem Abschied mit grossem Kummer entgegen gesehen. Nach diesem letzten Abschiedsfoto fanden wir ihn in Tränen aufgelöst in der Wohnung. "Und seine Tränen fliessen, wie's Bächlein auf den Wiesen!"

Welcome to Los Angeles

Was für ein aufregendes Wochenende. Am Samstag fuhren wir mit unseren Freunden nach LA. Es war unser erster Besuch dieser Stadt seit wir hier sind, denn während die meisten Leute mit Los Angeles Hollywood, Filmstars, Glamour, Beverly Hills, knackige Frauen und muskelprotzige Männer an weissen Sandstränden in Verbindung bringen, erweckte diese Stadt in mir Bilder von Gewalt und Strassenkämpfen zwischen Gangs in überfüllten Immigrantenghettos, Smog, Verkehrsstaus und Strände mit magersüchtigen oder silikonbusigen Möchtegernstars, kurz: absolutes Desinteresse. Umso überraschter und angenehm angetan war ich also, als ich diese Stadt mit unseren Freunden entdeckte. Auf unserem Programm stand ein Besuch des Page Museums http://www.tarpits.org/, das sich im LA Museumsviertel befindet - inmitten eines Parks mit sogenannten Tar pits (Teergruben) in denen wichtige archeologische Funde gemacht wurden, die nun in diesem Museum ausgestellt werden. Nach einer Fahrt über Hollywood Boulevard zum Griffith Observatory http://www.griffithobs.org/ in dem sich ein grosses Teleskop befindet und nach einem Abstecher in die schönen Gärten des Getty Museums http://www.getty.edu/museum/ fanden wir auf der Suche nach einem kinderfreundlichen Restaurant ausgerechnet in Beverly Hills eine Paninibar, die riesige Portionen ausgesprochen schmackhafter Speisen zu hervorragenden Preisen servierte. Fazit: wieder ein Vorurteil beseitigt!

04.05.2008

Yann Superstar

An den kalifornischen Schulen ist es üblich, die Kinder für jegliche Art von positivem oder herausragendem Verhalten mit Auszeichnungen zu belohnen. So gibt es das sogenannte "caught-being-good"-Frühstück mit der Direktorin. Daran teilnehmen darf, wer die meisten Zettelchen mit diesem Vermerk im Sekretariat abgegeben hat. Ein Zettelchen kann bekommen, wer den Müll im Schulhof oder Bälle auf dem Sportplatz aufsammelt, ein guter Freund ist, der Lehrerin oder Kameraden geholfen hat usw. Eine weitere Auszeichnung sind die Superstar Awards. Damit werden Kinder gekürt, die sich im laufenden Monat duch besonders herausragendes Verhalten von den anderen Klassenkameraden abgezeichnet haben, oder aber bemerkenswerte Fortschritte gemacht haben. Meist werden pro Monat 2 Kinder von ihren Lehrern ausgewählt. Am Monatsende gibt es dann in der Aula der Schule die Superstar-Feierlichkeiten, wo die Familien mit Kaffee und Muffins empfangen werden und den Kindern anschlissend ihre Urkunden und kleine Geschenke (ein Aufkleber: My Child is a Superstar at Doyle Elementary School, ein schöner Bleistift und ein Restaurantgutschein) überreicht werden. So ist es hier also selten, dass gute Schüler als "Streber" oder Arschkriecher diskreditiert werden. Die Kinder sind stolz auf gute Leistungen. Jedes Kind kann ein Superstar werden, wenn es sich Mühe gibt, denn das Motto an der Schule ist: Do your best! Nachdem Jerome im Januar diese Auszeichnung bekommen hatte, ist nun auch Yann nach langem Warten und verdient zum Superstar gekürt worden. Bravo Yann, mach weiter so!